Wirtschaft

Firmengründung in Dubai – Rechtsformen, Vorteile, Nachteile und Kosten

Sie möchten nach Dubai auswandern und dort eine Firma gründen? Dafür sprechen einige Gründe. Denn in Dubai werden Sie weder mit Einkommensteuer noch mit den anderen Ertragsteuern belastet. Hier fällt lediglich die Umsatzsteuer an, die in Dubai zurzeit bei 5 % liegt. Neben den Vorteilen müssen sie bei einer Firmengründung Dubai einige negative Aspekte beachten. 

In dem folgenden Ratgeber erfahren Sie, welche Unternehmensformen in Dubai möglich sind und welche Vor- und Nachteile Ihnen eine Firmengründung in Dubai bringen kann. Abschließend informiert der Text Sie über die Kosten, die bei einer Firmengründung in Dubai anfallen können. 

In vier Schritten zur Firmengründung in Dubai

Ihre Firmengründung in Dubai ist in den folgenden vier Schritten möglich:

  • Analyse des Unternehmensstandorts Dubai
  • Erstellung eines Businessplanes
  • Firmengründung in Dubai
  • Einreise nach Dubai

Analyse des Unternehmensstandorts Dubai
Zunächst sollten Sie überprüfen, ob der Unternehmensstandort Dubai für Ihr Geschäftsmodell attraktiv ist. Deshalb sollten Sie im Vorfeld sicherstellen, ob sich Ihre Produkte auf dem Markt in Dubai absetzen lassen oder Ihre Dienstleistungen dort gefragt sind. Können Sie dies bejahen, prüfen Sie, wie Sie von den steuerlichen Vorteilen und den Fördermöglichkeiten bei Ihrer Firmengründung in Dubai profitieren können.  

Erstellung eines Businessplanes
Wie in Deutschland sollte auch bei Ihrer Firmengründung in Dubai die Erstellung eines Businessplans vorausgehen. In diesem Businessplan geben Sie Auskunft über Ihr Geschäftsmodell und die Finanzplanung Ihres Unternehmens. Ziel ist es, zusätzliche Investoren für den Erfolg Ihrer Geschäftsidee zu begeistern.   

Firmengründung in Dubai
Für die Gründung Ihrer Firma ist es nicht zwingend erforderlich, dass Sie einen Wohnsitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten begründen. Sobald Sie alle erforderlichen Unterlagen zusammengestellt haben, können Sie Ihre Firmengründung bei der Business Authority in Dubai in die Wege leiten. Hierfür ist es u. a. erforderlich, dass Sie einen Firmennamen wählen, den Sie den Behörden in Dubai zur Genehmigung vorlegen. Sobald diese Genehmigung vorliegt, erstellen Sie für Ihre Firma in Dubai einen Gesellschaftsvertrag und eröffnen ein Bankkonto. Danach kann Ihre Firma auf dem Markt in Dubai tätig werden.   

Einreise nach Dubai
Für die Einreise nach Dubai benötigen Sie ein Visum (Emirates ID). 
Möchten Sie nach Dubai auswandern und hier Ihren Wohnsitz begründen, müssen Sie weder auf Ihr persönliches Einkommen noch auf Ihre Unternehmensgewinne Steuern zahlen. 
Solange Sie in Deutschland als beschränkt steuerpflichtige Person gelten, werden Sie mit Ihrem persönlichen Einkommen und Ihren Unternehmensgewinnen in Deutschland zur Einkommensteuer veranlagt. Dies können Sie umgehen. Denn in Deutschland gilt die Steuerpflicht auch, wenn Sie hier lediglich einen gewöhnlichen Aufenthalt begründen.

Um keinen gewöhnlichen Aufenthalt in Deutschland zu begründen, müssen Sie den Finanzbehörden gegenüber nachweisen, dass Sie sich für weniger als 6 Monate (183 Tage) im Inland aufhalten. In diesem Fall können Sie die volle Steuerfreiheit der Vereinigten Arabischen Emirate in Bezug auf die Ertragsteuern (Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer) für sich in Anspruch nehmen.       

Firmengründung in Dubai – Welche Unternehmensformen sind möglich?

Bei einer Firmengründung in Dubai können Sie zwischen den folgenden drei Alternativen wählen:

  • Offshore-Firma
  • Freezone-Firma
  • Mainland-Firma

Offshore-Firma
Bei einer Offshore-Firma fallen der rechtliche Sitz der Firma (Unternehmensverwaltung) und der Ort, an dem die geschäftliche Tätigkeit ausgeübt wird, auseinander. Entscheiden Sie sich für die Gründung einer Offshore-Firma, müssen Sie berücksichtigen, dass Sie vor Ort kein Bankkonto eröffnen können. Dies spricht eindeutig gegen die Gründung einer Offshore-Firma in Dubai.

Freezone-Firma
Planen Sie keine eigenen Kundenbeziehungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, sollten Sie über die Gründung einer Freezone-Firma in Dubai nachdenken. Sie können viele steuerlichen Vorteile nutzen, weil weder beim Import noch beim Export Ihrer Waren Steuern anfallen. Des Weiteren werden Sie auch nicht mit Einkommensteuer oder Körperschaftsteuer belastet. 

Für die Gründung einer Freezone-Firma müssen Sie Ihren Pass und Ihre Ausweisdokumente zusammenstellen und einen Firmennamen wählen. Betreiben Sie Ihre Firma in Dubai mit mehreren Partnern, legen Sie die einzelnen Gesellschaftsanteile fest und beantragen Sie bei der Business Authority die Gründung Ihrer Firma in Dubai. Sobald Sie eine Lizenzgebühr bezahlt haben, können Sie Ihr Firmenkonto eröffnen und mit Ihrer unternehmerischen Tätigkeiten starten.  

Mainland-Firma
Die Mainland LLC (Limited Liability Company) ist mit der GmbH in Deutschland vergleichbar. Als Gesellschafter kommen Privatpersonen oder andere Gesellschaften in Betracht. Bei der Wahl dieser Unternehmensform müssen Sie allerdings beachten, dass Sie eine Ansprechperson vor Ort (Local Partner) haben müssen. Diese Aufgabe kann eine Privatperson oder eine Firma sein, die in Dubai angesiedelt ist.  

Die Vor- und Nachteile einer Firmengründung in Dubai

Für eine Firmengründung in Dubai sprechen die folgenden Vorteile
Sie können bei einer Firmengründung in Dubai von kostengünstigen Freizonen profitieren. Dies sind Dubai Silicon Oasis, Dubai Media City und Dubai Internet City. Nutzen Sie diese gründerfreundlichen Freizonen, können Sie z. B. kostengünstig eine Bürofläche anmieten oder verschiedene Dienstleistungsangebote vor Ort annehmen. 

Bei einer Firmengründung in Dubai können Sie von vielen Fördermöglichkeiten profitieren. Diese werden z. B. von der örtlichen Industrie- und Handelskammer angeboten. Sie werden überdies mit dem für Dubai notwendigen Unternehmenswissen versorgt und erfahren, welche Geschäftsmöglichkeiten sich Ihnen hier bieten.  

Gründen Sie eine Firma in Dubai, müssen Sie nur mit einer geringen Steuerbelastung rechnen. So wurde im Jahr 2018 ein einheitlich geltender Mehrwertsteuersatz von 5 % festgelegt. Der Verkauf bestimmter Nahrungsmittel oder Aufwendungen für Gesundheit und Bildung sind in Dubai komplett von der Steuer befreit.  

Zudem müssen Sie bei einer Firmengründung in Dubai einkalkulieren, dass Ihnen die folgenden Nachteile entstehen
In Dubai gilt, dass Sie alle Geschäftstätigkeiten vor Ort ausführen. Weil die deutsche Regierung mit Dubai kein Doppelbesteuerungsabkommen abgeschlossen hat, müssen Sie Ihren Wohnsitz nach Dubai verlagern. Damit Sie mit Ihren Einkünften aus Dubai nicht in Deutschland steuerpflichtig werden, dürfen Sie sich auch nicht mehr als 183 Tage im Jahr in Deutschland aufhalten. Anderenfalls begründen Sie hier einen gewöhnlichen Aufenthalt, der zur beschränkten Steuerpflicht in Deutschland führt.  

Weil sich Ihr Firmensitz außerhalb der EU befindet, können Sie einige steuerliche Vorteile nicht mehr in Anspruch nehmen. Dies bedeutet, dass die Vorteile des Sozialsystems, einer einheitlichen Währung und der Möglichkeit auf dem freien Binnenmarkt tätig zu werden, in Zukunft für Sie wegfallen. 

Ihre Firmengründung in Dubai ist mit einem zusätzlichen Bürokratieaufwand verbunden. Sie müssen ein Visum beantragen und mit der Regierung in Dubai zusätzliche Verträge abschließen. Dies bezieht sich z. B. auf die Verhaltensregeln, die jeder Firmengründer in Dubai einhalten muss.  

Firmengründung in Dubai – Welche Kosten müssen Sie einkalkulieren?

Die Kosten, die Sie für Ihre Firmengründung in Dubai einkalkulieren müssen, richten sich nach dem Standort Ihrer Firma, der gewählten Rechtsform und dem Unternehmensgegenstand. 

Weitere Aufwendungen müssen Sie für die Beantragung der Lizenz, den Dolmetscher und die Anmietung eines Büros in Dubai einkalkulieren.  

Fazit zur Firmengründung in Dubai
Ihre Firma in Dubai können Sie in vier Schritten gründen. Wichtig ist insbesondere, dass Sie den Unternehmensstandort analysieren und einen aussagekräftigen Businessplan erstellen. Überdies sollten Sie sich nicht mehr als 183 Tage in Deutschland aufhalten. Nur dann können Sie die steuerlichen Vorteile einer Firmengründung in Dubai voll für sich ausnutzen. 


Bei der Rechtsformwahl für Ihre Firma in Dubai bietet sich neben der Gründung einer Freezone-Firma die Errichtung einer Mainland-Firma an. Diese Rechtsform ist vergleichbar mit der deutschen GmbH. Beachten Sie, dass Sie in diesem Fall mit einem lokalen Ansprechpartner vor Ort zusammenarbeiten müssen. 


Bei einer Firmengründung in Dubai können Sie von vielen steuerlichen Vorteilen profitieren. Ein Nachteil liegt darin, dass Sie alle Geschäftstätigkeiten vor Ort ausführen müssen.


Eine Firmengründung in Dubai ist mit Kosten verbunden, die sich u. a. an dem neuen Unternehmensstandort und der gewählten Rechtsform orientieren. Berücksichtigen Sie aber auch, dass Sie Kosten für einen Dolmetscher aufwenden müssen.  

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