Zweirichtungszähler für Solar: So funktioniert die Einspeisung ins Netz
Ein Zweirichtungszähler für Solar ist ein spezieller Stromzähler, der sowohl den Strom misst, den ein Haushalt aus dem öffentlichen Netz bezieht, als auch den Strom, den er ins Netz einspeist. Diese Geräte sind essenziell für Photovoltaikanlagenbesitzer, die nicht nur Strom selbst verbrauchen, sondern auch überschüssige Energie verkaufen möchten.
Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Zähler, der nur eine Richtung misst – also wie viel Strom verbraucht wurde – erfasst der Zweirichtungszähler zwei Werte:
- Bezugsstrom: Strom, der vom Netz ins Haus fließt
- Einspeisestrom: Strom, der von der Solaranlage ins Netz zurückgespeist wird
Diese Technologie sorgt für eine faire Abrechnung und ermöglicht es Haushalten, durch ihre Solaranlage Geld zu sparen oder sogar zu verdienen.
Wie funktioniert die Einspeisung ins Netz mit einem Zweirichtungszähler?
Sobald deine Photovoltaikanlage mehr Strom produziert, als du im Haushalt verbrauchst, wird der Überschuss automatisch ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Der Zweirichtungszähler für Solar erkennt dies und zählt die eingespeiste Energiemenge separat.

Oliver E. Bahm – Redaktion
Der Ablauf im Überblick:
- Produktion: Deine Solaranlage produziert Strom aus Sonnenlicht.
- Eigenverbrauch: Der erzeugte Strom wird zuerst im eigenen Haushalt genutzt.
- Überschuss: Wird mehr Strom erzeugt als benötigt, leitet die Anlage den Überschuss ins Netz.
- Messung: Der Zweirichtungszähler misst den eingespeisten und bezogenen Strom separat.
- Abrechnung: Der Netzbetreiber rechnet monatlich oder jährlich ab – eingespeister Strom wird vergütet, bezogener Strom wird berechnet.
Wann muss man den Strom abstellen?
Das Thema Strom abstellen wird oft im Zusammenhang mit dem Zählerwechsel oder bei Wartungsarbeiten an der Solaranlage relevant. In den folgenden Fällen kann es nötig sein, den Strom kurzzeitig abzuschalten:
- Einbau oder Austausch des Zweirichtungszählers
- Wartung oder Erweiterung der Solaranlage
- Arbeiten an der Hausinstallation
- Wechsel des Netzanschlusses
Wichtiger Hinweis:
Arbeiten am Stromanschluss dürfen nur von zertifizierten Elektrikern durchgeführt werden. Niemals eigenständig den Strom abstellen oder den Zähler manipulieren – das kann lebensgefährlich sein und rechtliche Konsequenzen haben.
Vorteile eines Zweirichtungszählers für Solar
Ein Zweirichtungszähler bietet viele Vorteile, insbesondere für Hausbesitzer mit Solaranlage:
- Transparente Abrechnung von Strombezug und Einspeisung
- Optimierung des Eigenverbrauchs – weniger Stromkosten
- Einspeisevergütung durch den Netzbetreiber
- Förderfähig im Rahmen vieler Solarprogramme
- Digitale Messung und Fernüberwachung möglich
Zweirichtungszähler und Smart Meter – was ist der Unterschied?
Ein Smart Meter ist im Grunde ein digitaler Stromzähler, der in Echtzeit Daten über den Stromverbrauch und die Einspeisung liefern kann. Viele moderne Zweirichtungszähler sind bereits als Smart Meter konzipiert und bieten folgende zusätzliche Funktionen:
- Fernablesung durch den Netzbetreiber
- Genaue Übersicht im Kundenportal
- Optimierung des Stromverbrauchsverhaltens
Was kostet ein Zweirichtungszähler für Solar?
Die Kosten für einen Zweirichtungszähler hängen vom jeweiligen Netzbetreiber ab. In der Regel betragen die jährlichen Mietkosten zwischen 20 und 40 Euro. Manche Betreiber bieten auch die Möglichkeit zum Kauf des Zählers. Der Einbau selbst ist meist kostenlos oder wird bei der Installation der Photovoltaikanlage mit abgedeckt.
Fazit: Unverzichtbar für Solarbesitzer
Ein Zweirichtungszähler für Solar ist ein unverzichtbares Element jeder Photovoltaikanlage. Er macht die Einspeisung ins Netz möglich, sorgt für eine transparente Stromabrechnung und schafft die Grundlage für finanzielle Vorteile durch Einspeisevergütung.
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