Wer einen Carport bauen möchte, muss hierfür viele Entscheidungen treffen. Sie betreffen die Größe, das Material, damit die Kosten und nicht zuletzt die Entscheidung, ob Bauherren sich einen Montagesatz für den Selbstbau liefern lassen oder gleich den Montageservice mitbuchen. Darüber hinaus kann eine Baugenehmigung erforderlich sein. Die diesbezüglichen Rechtsgrundlagen unterscheiden sich in einzelnen Bundesländern, Kommunen und Gemeinden. In diesem Ratgeber wollen wir auf die Einzelheiten zum Thema Carport eingehen. Auch um häufige Fehler beim Carportbau soll es gehen. Diese gilt es zu vermeiden: Es drohen möglicherweise eine Haftung oder gar der Abriss.
Lässt sich ein Carport günstig bauen?
Ja, das ist zweifellos möglich. Deswegen muss er aber nicht „billig“ sein, was vorrangig mit den gewählten Materialien, der Ausstattung und Services des Anbieters zusammenhängt. Es gibt sehr viele Firmen, die Carports vertreiben. Einige von ihnen gehören zu den ausgesprochenen Billiganbietern. Ihre Produkte könnten bezüglich der Haltbarkeit und Gestaltung enttäuschen. Das ist aber nicht zwingend. Auf welche Weise können nun Bauherren beim Carport sparen? Manchmal ist das Budget sehr knapp, auch könnte der Carport eine vorübergehende Lösung sein, bis endlich die Garage steht. Dann spricht nichts dagegen, die preiswerteste Variante zu wählen. Die Kosten lassen sich unter anderem so reduzieren:
- Holzkonstruktion
- Auswahl einer sehr günstigen Dachvariante
- Selbstbau ohne jede Beratung
- keine Ansprüch an die Optik
- Verzicht auf Wunschgröße und lange Haltbarkeit
Mit diesen Kompromissen können viele Bauherren leben. Keine Abstriche sollte es bezüglich der Sicherheit geben. Wenn der Carport schon bei einem mäßigen Wind zusammenbricht und das dort abgestellte Auto beschädigt, haben sich die Einsparungen nicht gelohnt. Ein Verzicht auf lange Haltbarkeit bedeutet lediglich, dass die Lebensdauer des Carports nicht 20 Jahre und mehr, sondern vielleicht nur zehn Jahre beträgt. In dieser Zeit muss er aber unter allen Umständen sicher stehen. Am besten fahren Bauherren, die auf ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis achten, ohne allzu viele Abstriche zu machen. Ratsam ist es immer, auf eine Beratung durch den Anbieter, auf erhaltbare Ersatzteile und einen gewissen Service zu achten. Zu diesem können die Unterstützung beim Bauantrag (falls erforderlich) und die Montage durch das liefernde Unternehmen gehören. Es ist nicht jedermanns Sache, einen Carport selbst aufzubauen. Achten Sie beim gewählten Anbieter auch auf Referenzen (Kundenbewertungen), die faire Zahlung und Zertifizierungen wie durch Trusted Shops. Wer etwas mehr Geld ausgeben kann und will, entscheidet sich auch für eine bestimmte Individualisierung und hilfreiches Zubehör. Wenn der Carport sehr lange stehen soll, ist eine etwas preisintensivere Lösung aus Aluminium oder Edelstahl zu empfehlen. Die Lebensdauer von Holz hat eindeutig ihre Grenzen.
Carport Bausatz und selber bauen?
Mit einem Bausatz sparen Sie effektiv Geld und sollten daher durchaus bevorzugt einen Carport kaufen, der keine Handwerker erfordert. Denn er ist für die Selbstmontage ausgelegt und wird inklusive aller technischen Unterlagen und der Montageanleitung geliefert. Geschickte Heimwerker schaffen den Selbstbau, wobei die Arbeit durch zwei Personen an einem langen Wochenende durchaus zu schaffen ist. Wie schwer der eigene Aufbau eines Carports ist und wie lange dieser dauert, hängt auch vom gewählten Modell ab. Einige Ausführungen erfordern durchaus viel handwerkliche oder heimwerkerische Erfahrung und umfängliches Werkzeug. Den einfachen Holzcarport baut der etwas geübte Heimwerker mit einem Helfer ohne Probleme auf.
Wann ist zum Montageservice zu raten?
Wer sich für einen hochwertigen Carport aus Stahl entscheidet, sollte auf den Montageservice setzen. Die Konstruktionen sind schwer und aufwendig. Eine Selbstmontage ist zwar möglich, doch praktisch alle Anbieter empfehlen sie bestenfalls sehr erfahrenen Handwerkern. Der Aufpreis für die Montage hält sich in Grenzen. Er hängt auch von der Größe des Carports ab. Es gibt diesen in folgenden Varianten:
- Einzelcarport
- Doppelcarport
- Dreiercarport
- Reihencarports
- Carports mit Sonderhöhe
Baugenehmigung für den Carport
Trotz seiner einfachen Bauweise und geringen Größe gilt der Carport in rechtlicher Hinsicht als bauliche Anlage. Das öffentliche Baurecht schreibt prinzipiell für bauliche Anlagen eine Genehmigung vor. Davon gibt es wiederum Ausnahmen wegen der geringen Größe der meisten Carports. Viele Bundesländer und auch einzelne Kommunen, Gemeinden und Landkreise haben daher die baurechtlichen Regelungen für Carports reduziert. Maßgebend ist zunächst die Landesbauordnung (LBO) für das betreffende Bundesland. Fast überall in Deutschland erlaubt sie den genehmigungsfreien Aufbau eines Carports bis zur Grundfläche zwischen 30 und 50 m². Wie das im Einzelfall aussieht, müssen Bauherren entweder durch eine Nachfrage beim zuständigen Bauamt herausfinden oder den Anbieter des Carports mit dem Bauantrag beauftragen. Zur Orientierung: Durchschnittliche Carports haben meistens diese Maße:
- Länge: 5,0 – 7,0 m
- Breite: ~4,0 m (Doppelcarport: minimal 6,50 m)
- Höhe: ~2,50 m
Es könnte sein, dass an Ihrem Standort der Carport bis 30 m² Grundfläche genehmigungsfrei wäre. Das würde auch für den größeren Einzelcarport (7,0 x 4,0 m) gelten. Ein Doppelcarport würde hingegen schon eine Genehmigung erfordern. Beachten Sie auch, dass der Verzicht auf das aufwendige Genehmigungsverfahren nicht bedeutet, dass Sie den Carport „rechtsfrei“ errichten dürfen. Sie müssen zwar keine Baugenehmigung beantragen und keine Bauanzeige stellen, jedoch die baurechtlichen Vorgaben für Ihr Grundstück laut Bebauungsplan einhalten. Anbieter von Carports nehmen Ihnen die gesamte Bürokratie für einen kleinen Obolus (meistens um 120 bis 130 €) ab.
Vergleich der Materialien für einen Carport
Wie erwähnt werden Carports aus Holz, Aluminium und Stahl angeboten. Gerade die Überdachung aus Aluminum hat sich in den letzten Jahren immer weiter durchgesetzt, da das leichte und unkompliziert zu verbauende Aluminium den anderen Materialen in vielen Punkten überlegen ist. Wie unterscheiden sich diese Materialien? Hier ein Überblick mit einer Preisspanne für den Einzelcarport:
Carport aus Holz
- Preisbereich: 500 – 5.000 €
- Folgekosten: mittel
- Haltbarkeit: mittel
- Variantenvielfalt: sehr hoch
- Individualisierung: gut, günstig
- Tragkraft: mittel
- Selbstmontage: einfach
- Wartungsaufwand: hoch
- Farbgestaltung: gut
- Ausstrahlung: natürlich und warm
Carport aus Stahl
- Preisbereich: 5.000 – 10.000 €
- Folgekosten: gering
- Haltbarkeit: sehr hoch
- Variantenvielfalt: gering
- Individualisierung: mäßig, aufwendig
- Tragkraft: sehr hoch
- Selbstmontage: kaum möglich
- Wartungsaufwand: mittel
- Farbgestaltung: sehr gut
- Ausstrahlung: kühl und schlicht
Carport aus Aluminium
- Preisbereich: 1.000 – 10.000 €
- Folgekosten: gering
- Haltbarkeit: sehr hoch
- Variantenvielfalt: mittel
- Individualisierung: mittel, aufwendig
- Tragkraft: mittel
- Selbstmontage: mit Geschick möglich
- Wartungsaufwand: gering
- Farbgestaltung: sehr gut
- Ausstrahlung: kühl und modern
Die hohen Preisspannen ergeben sich aus dem Unterschied zwischen standardisierten und sehr individuellen Carports sowie aus einigen Ausstattungsdetails. Ein individuell geplanter Carport kann deutlich teurer sein, bringt aber viele funktionale und ästhetische Vorzüge mit. In der Regel lässt sich im Onlineshop eines Anbieter der eigene Carport mit einem Konfigurator selbst planen und individuell ausstatten. Technische Details, die beispielsweise die Statik betreffen, kommen dann vom Anbieter. Während des Konfigurierens erfahren Sie schon, was Ihr individueller Carport kosten wird.
Welche Fehler sind beim Carportbau unbedingt zu vermeiden?
Es gibt einige Fehler bei der Anschaffung und dem Aufbau eines Carports, die Sie um jeden Preis vermeiden sollten. Dies sind die Todsünden:
- Planung zu kurzfristig: Da Sie in aller Regel Ihren Carport einige Jahrzehnte nutzen möchten und ihn kaum verändern können, sollten Sie sich mit der Planung Zeit nehmen und diese gründlich durchführen. Die wichtigste Überlegung lautet: Welche Autos werden Sie langfristig fahren? Ein junges, kinderloses Paar ist vielleicht noch mit einem Kleinwagen unterwegs, doch wenn sich der Nachwuchs einstellt, kommt das Familienauto – und benötigt einen entsprechend großen Carport. Gehen Sie als Paar diesen Punkt gemeinsam durch.
- Bauen ohne Genehmigung: In vielen Bundesländern und Gemeinden dürfen Sie den Carport genehmigungsfrei bauen, doch das ist nicht grundsätzlich der Fall. Finden Sie heraus, ob Sie einen Bauantrag stellen müssen, was auch von der Größe Ihres Carports abhängt. Vielleicht wäre an Ihrem Standort ein einzelner Carport genehmigungsfrei, ein Doppelcarport hingegen nicht. Sollten Sie gegen das Baurecht verstoßen, müssen sie den Carport wieder abreißen. Das wäre mehr als ärgerlich und vor allem sehr teuer.
- Statik nicht angepasst: Wenn Ihr Carport wegen mangelnder Statik zusammenbricht und vielleicht sogar bei einem Sturm Teile auf das Nachbargrundstück fliegen, haben Sie nicht nur selbst den Schaden, sondern werden auch vom Nachbarn haftbar gemacht. Die statische Berechnung ergibt sich sehr stark aus dem Standort. Es gibt auf Ihrem Grundstück mehr oder weniger windanfällige Plätze. Ihr Anbieter nimmt die nötigen Berechnungen vor.
Fazit
Der Bau eines Carports ist vor allem planerisch eine Herausforderung. Lassen Sie sich gern beraten und nehmen Sie doch Kontakt mit den Carport-Experten auf!
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